Der INNO AWARD 2024 wurde verliehen

Stralsund. Zum 12. Mal vergab der Verbund der Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern (VTMV) gemeinsam mit Partnern aus der regionalen Wirtschaft den begehrten Innovationspreis “INNO AWARD”. Die feierliche Preisverleihung fand am 2. Juli 2024 in der Hochschule Stralsund statt. Um die drei Hauptpreise des branchenübergreifende Innovationspreises im Wert von insgesamt 18.000 Euro hatten sich mehr als ein Dutzend Teams von jungen Wissenschaftlern, Kreativen und Start-ups beworben. „Gesucht waren innovative Ideen und nachhaltige Konzepte für Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Die Auswahl unter den zahlreichen anspruchsvollen Bewerbungen fiel schwer“, betonte Dr. Wolfgang Blank, Vorstand des Verbundes der Technologiezentren.

Der erste Preis des INNO AWARD 2024 ging an eine Innovation aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie Greifswald (INP). Die jungen Wissenschaftler Laura Barillas-Mora und Adrian Lopez Vasquez entwickelten ein neues Plasmadruckverfahren, das die präzise Beschichtung von Materialien wie Metall, Kunststoff (Polymere) oder Papier mit hauchdünnen Schichten ermöglicht. Die Modifizierung der Oberflächen gelingt im Mikrometer-Maßstab, ab Schichten von etwa der Dicke eines menschlichen Haares. Zudem ermöglicht das neue Plasmadruckverfahren die Oberflächenaktivierung, Funktionalisierung, chemische Strukturierung, Feinreinigung und das Abtragen von Schichten. Dies eröffnet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Mikrofabrikation. Derzeit wird an einem industriellen Prototyp gearbeitet. Für die Vermarktung der umweltfreundlichen Technologie plant Laura Barillas-Mora eine Ausgründung aus dem INP.

Der zweite Preis des bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerbs ging weit in den Süden. Mit der Gesundheits-App „tilencio“ errang das Start-up-Team „Health Study Club GmbH“ aus Erlangen den zweiten Preis. Die App bietet eine digitale Lösung zur Linderung von chronischem Tinnitus. Unter den störenden Ohrgeräuschen leiden weltweit mehr als 740 Millionen Patienten. In Deutschland sind 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung betroffen. Bislang gibt es keine medizinische Heilung. Mit „tilencio“ ist ein zertifiziertes Medizinprodukt auf dem Markt, das einen umfassenden Therapieansatz besitzt. Die App ermöglicht Patienten, die eigene Erkrankung besser verstehen und damit umgehen zu können (Psycho-Edukation). Zudem helfen Audio-Stimulationen die Tinnitus-Belastung und Schmerzen zu lindern. Zukünftige Erweiterungen werden ein Trainingsmodul zur Verbesserung des Hörvermögens beinhalten. Die App ist in sechs Sprachen verfügbar und lässt sich optimal mit Hardwarelösungen wie Hörgeräten kombinieren. „Neben der Innovation und Marktreife des Projektes stand dessen inhaltlicher Bezug zum Gesundheitsland MV im Vordergrund. Auch verbinden wir damit die Hoffnung, unserem Land und der hiesigen Gründerszene in Deutschland mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Im Gesundheitsland MV bieten wir dem Team ein ausgezeichnetes Marktumfeld an“, sagte Dr. Blank.

Den dritten Preis gewannen die Rostocker Automatisierungsspezialisten Fabian Hölzke, Arne Wall und Hannes Raddatz, die im Rahmen ihrer Forschungen am Institut für Angewandte Mikroelektronik der Universität Rostock an der autonomen Steuerung von Kränen, Gabelstaplern und weiteren industriellen Geräten arbeiten. „Unsere Mission ist es, innovative Lösungen für die Industrie zu entwickeln, die die Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit verbessern“, erklärte Hannes Raddatz. Mit seinen langjährigen Kollegen will er die vierte industrielle Revolution „Industrie 4.0“ voranbringen, die die intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen in der Industrie mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien zum Ziel hat. Im Sommer 2024 gründeten die drei Rostocker Forscher nun ihr Start-up, um die Vernetzung von Maschinen für klein- und mittelständische Unternehmen voranzutreiben. „Unsere Software ist ein Universalübersetzer, der Maschinen eine gemeinsame Sprache sprechen lässt.“ Vom INNO AWARD erhoffen sich die Rostocker die notwendige Aufmerksamkeit, um Partner zu finden.

Der „INNO AWARD“ trägt dazu bei, die Gründerszene MV mit ihren herausragenden Leistungen in den Fokus zu rücken, unterstrich Petra Ludwig vom VTMV-Vorstand. „Wir ermuntern junge Menschen, sich nach dem Studium selbstständig zu machen und ihre Geschäftsideen umzusetzen. Dabei stehen die Technologiezentren beratend zur Seite.” Die fünf Gründer- und Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern mit ihren derzeit 360 Unternehmen sind eine gute Adresse als Ansprechpartner. Auf den insgesamt ca. 63.500 Quadratmetern Produktions-, Labor- und Büroflächen gewährleisten erfahrene Teams professionelle Beratung und Unterstützung. Über 1300 Unternehmen wurden seit 1990 in den Zentren gegründet und betreut.

 

Der Wettbewerb um den INNO AWARD wird von Wirtschaftspartnern aus Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Dazu zählen die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und das Beratungsunternehmen ECOVIS Grieger Mallison sowie die Sparkassen-Finanzgruppe, die mit acht Sparkassen im Nordosten stark verwurzelt ist.

Weitere Infos unter: www.inno-award.de

 

Technologiezentren:

ICR Roggentin: Informatik Center Roggentin; Kompetenzzentrum für Softwareentwicklung und IT-Dienstleistungen auf ca. 3.200 Quadratmetern an der A19 (Rostock Süd). Geschäftsführer Armin Köhler; www.informatikcenter.de

TZW Warnemünde: Technologiezentrum Warnemünde heute ein Hub mit über 80 innovativen Firmen und Startups und rund 800 Mitarbeitern, integriert in einen modernen serviceorientierten Forschungs- und Technologiecampus mit intelligenter Infrastruktur sowie INNORaum und Cowork-Startrampe7.0. Geschäftsführerin Petra Ludwig; www.tzw-info.de

ITC Bentwisch: Innovations- und Trendcenter GmbH; 1996 gegründet, derzeit 42 Firmen, drei Gebäude mit 6.800 Quadratmeter Fläche, 95 Prozent Vermietung, keine branchenspezifische Ausrichtung. Geschäftsführer Stephan Busekow; www.itc-bentwisch.de

WITENO Greifswald: Wissenschafts + Technologiepark Nord Ost; Zusammenschluss von drei Greifswalder Technologie- und Gründerzentren: dem Technologiezentrum Vorpommern, dem BioTechnikum Greifswald sowie dem CoWork Greifswald mit insgesamt 17.000 Quadratmetern Büro- und Laborflächen. Ansprechpartner Dr. Wolfgang Blank; www.witeno.de

TGZ Schwerin/Wismar: Technologie- und Gewerbezentrum Schwerin/Wismar; 1990 gegründet, bietet an den Standorten Schwerin und Wismar derzeit 110 Unternehmen auf 22.000 Quadratmetern beste Bedingungen, weiteres Bauland ist vorhanden.  Geschäftsführer Thomas Möller, Steffi Groth Geschäftsführerin ATI; www.tgz-mv.de

Rekordjahr für den UNIQUE Ideenwettbewerb

Greifswald, 28.06.2024 – Greifswald zeigt wieder einmal seinen Ideenreichtum. Mit 27 eingereichten Skizzen schreibt der UNIQUE Ideenwettbewerb einen neuen Rekord. Besonders beeindruckt war die Jury aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft von der Vielfalt der Ideen: über Kulturangebote im ländlichen Raum und Reststoffverwertung von Kaffee bis zum hochinnovativem Plasmadruckverfahren. Die besten Ideen wurden gestern im Kulturzentrum St. Spiritus ausgezeichnet.

Der UNIQUE-Ideenwettbewerb, der jährlich von der WITENO GmbH in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald und den regionalen Forschungsinstituten ausgeschrieben wird, zielt darauf ab, hervorragende Ideen und Projekte in praktische Geschäftsstrategien umzusetzen.
In der Kategorie Studierende und Auszubildende gewann die Idee „Brave Buddy“ von Paula Straub, die sich für die Stärkung von Kindern und Mobbingprävention bereits im Vor- und Grundschulalter einsetzt.

Bei den Forschenden/Absolvent:innen und Externen überzeugten Laura Barillas-Mora und Adrián Lopez-Vasquez vom INP die Jury mit „MicroQuasar Technologies“ und ihrem innovativen Plasmadruckverfahren. Das Team ist in der Lage Materialien hauchdünn zu beschichten. Anwendung findet das Verfahren damit z.B. in der Mikroelektronik.

Dr. Gudrun Mernitz, Leiterin der Gründungsberatung der WITENO GmbH, ist begeistert: „Der Wettbewerb zeigt nicht nur thematisch eine beeindruckende Vielfalt, sondern auch in den Teams. Viele internationale Forschende haben teilgenommen, und der Frauenanteil lag bei fast 60 %, deutlich über dem Durchschnitt von 39 % laut KFW Gründungsmonitor. Studien belegen, dass diverse Gründungsteams erfolgreicher sind. Wir sind also auf dem richtigen Weg, gemeinsam den langfristigen Erfolg der Startups in der Region zu unterstützen.“

Dr. Stefan Seiberling, Leiter des ZFF der Universität Greifswald stimmt zu und ist stolz: „Dass es dieses Jahr so viele Ideen gab ist kein Zufall, sondern das Resultat eines effizienten Zusammenspiels. Der jahrelange Aufbau des Gründungsökosystems in der Region trägt Früchte. Die Universität kooperiert mit WITENO zum Besten der Ideenträger*innen und durch die charismatische Gründungswerft werden Studierende durch Studierende für Gründungen begeistert. Zudem konnten wir Forschende durch eine gezielte Ansprache für die Verwertung Ihrer exzellenten Forschungsergebnisse gewinnen. Vor allem aber ist der Rekord ein Resultat der Studierenden und Wissenschaftler*innen, die hinter den Ideen stehen“.

Auf die Gewinner*innen warten nicht nur substanzielle Preisgelder. Sie erhalten überdies auch Beratung und tatkräftige Unterstützung durch ausgewiesene Gründungsexpert*innen bei der Weiterentwicklung ihrer Ideen und bestenfalls bei der Unternehmensgründung.

Folgende Teams haben in diesem Jahr gewonnen:
Studierende/Auszubildende
• 1. Platz – 2.500€: Brave Buddy – Paula Straub
Selbstbehauptungstrainings für Kinder von 5-12 Jahren

• 2. Platz – 1.000€: Mollie – der mobile Wickeltisch – Laura Gromodka

• 3. Platz – 750€: popublique.com – Anna B. mit Karin Maria Haslauer
Plattform für die Veröffentlichung lyrischer Texte

Forschende/Absolvent*innen/Externe
• 1. Platz – 2.500€: MicroQuasar Technologies – Dr. Laura Barillas-Mora & Adrián Lopez Vasquez
Innovatives und äußerst präzises Plasmadruckverfahren

• 2. Platz – 1.000€: CARING. Mit Fürsorge entlassen – Fanny Schumacher-Schönert
Entlass-, Überleitungs- und Nachsorgemanagement für Kliniken, Praxen und Patienten

• 3. Platz – 750€: LyoThroReg – Dr. Konstanze Aurich, Dr. Janosch Schoon & Dr. Kerstin Wendland
Lyophilisiertes Humanes Plättchenlysat aus Thrombozytenkonzentraten für die
zellbiologische Forschung und Regeneration muskuloskelettaler Gewebe

Sonder- und Sachpreise:
• Publikumspreis – 500€: Gesund Bouldern – Elisa Rosenkranz
Ein präventives Angebot zur Förderung der psychischen Gesundheit

• FilmVision Sonderpreis im Wert von 10.000€: Amber Assets – Florian Simke
Wissenschaftliche Zertifizierung und Vertrieb von Bernsteinen

• Inter Medien Networks Sonderpreis im Wert von 5.000€: Amber Asstes – Florian Simke

• Cosun Beet Company Nachhaltigkeitspreis – 1.400€: EcoBrew – Dr. Siva Sankar Murthy Bandaru & Bruno Wilke
Restlose Verwertung von Kaffeesatz
Die ausgelobten Preise sind durch die Sponsor*innen und Partner*innen möglich, denen ein

Herzlicher Dank gilt:

Sparkasse Vorpommern, ESB Invest Vorpommern GmbH,
Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH; Hardtke ·
Svensson & Partner mbB; Universitäts- und Hansestadt Greifswald; I.B.U. Projekt GmbH; Inter
Medien Networks GmbH; FilmVision Marten Kählert; Cosun Beet Company GmbH & Co. KG,
hival

Kontakt: Lia Mertens, WITENO GmbH, mertens@witeno.de, 01512 616 1387

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